Chromverarmung

Nichtrostende Stähle sind durch einen Chromgehalt von mindestens 13% Cr sehr korrosionsbeständig, da sich mit Sauerstoff (z.B. aus der Luft) eine feste, dünne Schutzschicht aus Chromoxid (Passivschicht) auf der Werkstoffoberfläche bildet.

Wird der Werkstoff infolge einer Wärmeeinwirkung längere Zeit in einem Temperaturbereich von ca. 450 bis 850 °C belastet (z. B. beim Schweißen von dicken Querschnitten), verbindet sich das im Metallgitter gelöste Chrom mit dem Kohlenstoff des Werkstoffs zu Chromkarbiden, die sich an den Korngrenzen ausscheiden.

Neben den Ausscheidungen kommt es zu einer Chromverarmung. Wird infolge der Chromverarmung die Resistenzgrenze von 12% unterschritten, ist die Korrosionsbeständigkeit nicht mehr gewährleistet. Bereits milde Korrosionsmedien können interkristalline Korrosion auslösen.

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Metallgefüge
Passivschicht
Stahl, nicht rostender
Interkristalline Korrosion (Kornzerfall)